Bis in die 1970er Jahre war die Rue Saint-Jacques das Finanzzentrum Kanadas. Seine stattlichen Gebäude aus dem 19. und frühen 20. Jh. bilden eine harmonische Einheit, die noch den vergangenen Glanz widerspiegelt. Bemerkenswert sind insbesondere das Gebäude der Canada-Vie (Nr. 275), der erste Wolkenkratzer Montréals mit Stahlkonstruktion (1895), und die Banque de Commerce Impériale, deren Fassade mit kannellierten korinthischen Säulen verziert ist. Der Bedeutungsverlust der Rue Saint-Jacques beschleunigte sich Mitte der 1970er Jahre, als die großen Finanzinstitute ihre Hauptsitze in das Stadtzentrum oder nach Toronto verlagerten. Heute zeugen mehrere Neubauten sowie Renovierungen älterer Gebäude von der Wiederbelebung der Straße. Am angrenzenden Place Victoria (Nr. 800) erhebt sich das schwarze, 47-stöckige Tour de la Bourse, die Montréaler Börse.